Erziehungsmethoden im Pferdesport

Einige Ausbildungsmethoden wie die so genannte „Rollkur“ im Dressurreiten sind besonders zweifelhaft. Hierbei werden die Köpfe der Pferde besonders stark abgebogen. Die Kritik bewirkte, dass die Disziplin „Rollkur“ in „Hyperflexion“ umbenannt wurde, was nichts an der schmerzhaften Überdehnung des Pferdehalses ändert, die nach wie vor in der Turnierszene geduldet wird. Diese Methode führt dazu, dass die Pferde – ähnlich wie bei einem Polizeigriff – unter Schmerzen leichter zu dirigieren sind.

Als Barren bezeichnet man eine Form der gewaltsamen Erziehung von Springpferden. Nach dem Absprung des Pferdes wird die zu überquerende Stange angehoben, damit das Pferd daran anschlägt. Ziel ist es, das Pferd dazu zu bringen, Hindernisse eher zu überschätzen als zu unterschätzen und jedes Hindernis entsprechend konzentriert anzugehen. „Barren“ ist verboten, doch es hat die Ausbilder in Paul Schöckemöhles Stall nicht daran gehindert, es trotzdem durchzuführen.
Eine aparte Variante ist das Einreiben der Pferde-Schienbeine mit einer die Gefäße empfindlich machenden Substanz (Rheumasalbe), allein das Berühren der Hindernisse wird äußerst schmerzhaft. Aus Furcht vor Schmerzen springen sie dann ebenfalls höher als es ihrem natürlichen Verhalten entspräche.

Doping ist Usus. und mit der Kontrolle ist es so eine Sache – ebenso wenig wie kontrolliert wird, ob die Tiere verbotene Schmerz-, Aufputsch- oder Beruhigungsmittel erhalten. Die Tierärztin Andrea Vogg, die auf dem Hamburger Turnier Bereitschaftsdienst hatte, hat kein Pferde getestet: „Doping wird im gesamten Polosport nicht kontrolliert (...) im Polosport ist das so noch nicht vorgeschrieben.“



Trabrennen
Das Trabrennen ist ein Leistungssport. und um die Pferde in dieser unnatürlichen Gangart zu Höchstleistungen zu bringen, lassen sich findige Köpfe einiges einfallen. Um das Tempo der Pferde während des Rennens zu forcieren, werden ihnen teilweise vor den Rennen „Stöpsel“ (Schaumstoffbällchen) in die Ohren gesteckt, die durch ein Band mit dem Sulkyfahrer verbunden sind. Werden diese Stöpsel aus den Ohren gezogen, z.B. beim Einfahren in die Zielgerade, soll der plötzliche Lärm einen Adrenalinstoß verursachen und dadurch das Pferd veranlassen, seine Geschwindigkeit zu erhöhen.